10 Dinge, die Läufer und Läuferinnen aus dem Jahr 2020 lernen können und gelernt haben sollten
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Laufen in Zeiten von Corona
Das Jahr 2020 war – anders. Keine Frage. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag mit Zeilen anfange wie "... 2020 hat uns alle gefordert" oder "... das Jahr 2020 war definitiv kein einfaches Jahr...", aber irgendwie passt dieser Einstieg nicht. Er passt für mich nicht. 2020 war fantastisch, wenn ich es aus Läufersicht betrachte.
Natürlich was das Jahr aufgrund der Corona-Pandemie alles andere als einfach. Soziale Einschränkungen, neue Herausforderungen und lernen, mit sich selbst genug zu sein. All das habe nicht nur ich, sondern beinahe alle Menschen am eigenen Leib erfahren müssen. Aber wo negative Erfahrungen, dort ist auch die andere Seite präsent. Positive Erfahrungen.
Es ist an der Zeit für einen Jahresrückblick der etwas anderen Art. Ich möchte euch an dieser Stelle nicht meine eigenen Leistungen vor Augen führen sondern vielmehr die Learnings aufzeigen, die mir das Jahr 2020 beschert hat. Und wer hätte es gedacht - da waren einige. Corona hin oder her – in diesem Jahr hat jeder ein Stück weit zu sich selbst gefunden. Und ich wieder zum Laufen. Lies hier: Laufen in Zeiten von Corona – Was jetzt für LäuferInnen wichtig ist
10 Dinge, die ich im Jahr 2020 über das Laufen gelernt habe
Ich muss es nun doch kurz schreiben: 2020 war großer Mist. Allgemein betrachtet. Für mich war 2020 eine Challenge: mit mir selbst. Mit der Liebe zum Laufen. Mit vielen Emotionen. Mit viel Durcheinander. Mit viel Zuversicht und Selbstvertrauen.
1. Laufe (viel mehr) aus Spaß – nicht aus Zwang
Lockdown. Und nun? Ich kann euch gar nicht beschreiben wie froh ich darüber bin, dass ich weiß, etwas mit meiner Zeit anzufangen. So oft es nur möglich war, habe ich meine Laufschuhe geschnürt und bin losgelaufen. Aus Spaß. Nicht weil ich muss oder sollte. Nicht, weil ein Laufwettkampf vor der Tür stand. Ich wollte.
2. Es gibt Alternativen zum Laufen
Erinnert ihr euch an den März und April, als ich nicht Laufen konnte? Das war schrecklich. Ich habe Alternativen zum Laufen gefunden und – das ist noch wichtiger – mich mit ihnen angefreundet. Walking war möglich. Pamela Reif Workouts daheim. Was mich zu Beginn Überwindung gekostet hat, wurde später zu einer Art Routine. Und ja – die Workouts ziehe ich noch immer durch.
3. Neue Laufroutine entdecken
Wer seit Jahren läuft und gewisse Ziele vor seinen Augen hat der weiß wie schwer es ist, Gewohnheiten zu ändern. Manchmal zwingen dich externe oder interne Begebenheiten dazu, Dinge zu hinterfragen, sie neu zu sortieren und von vorne anzufangen. Ich glaube, dass ich das getan habe – denn Grund 1 und Grund 2 sprechen absolut dafür!
Lies hier: Wie man seine Laufroutine ändert
4. Sei geduldig mit dir selbst
Als ich im Mai endlich wieder mit dem Laufen loslegen konnte, war dort nichts als Frustration tief in mir selbst. "Nele, brauchst du ernsthaft gerade 6:30 Minuten für einen lächerlichen Kilometer?" Puh. Das tat weh. Irgendwann kam jedoch der Punkt, an dem es mir egal war. Ich wusste, dass all die Ausdauer und Schnelligkeit irgendwann wiederkommen würde. Ich muss nur Geduld zeigen. Und ihr wisst, dass das für mich das Schwerste der Welt ist. Aber: In 2020 brauchte man viel Geduld. Jetzt sitze ich hier, Ende Dezember und kann sagen: Geduld zahlt sich aus. Immer. (Wusste ich natürlich schon vorher)
5. Virtuelle Läufe sind großartig
2020 war dank Corona das Jahr der virtuellen Läufe. Und ja – auch wenn in mir nicht das gleiche Gefühl wie bei Laufwettkämpfen auftritt so war es mir doch jedesmal eine Freude. Von der Motivation mal ganz abzusehen – es hat mich auf Trab gehalten und mir gezeigt, dass mit mentaler Stärke so viel möglich ist. Und: Niemand läuft oder ist alleine. Niemals.
6. Lauf-Wettkämpfe dürfen nicht (in meinem Leben) fehlen Gleichzeitig ist mir auch bewusst geworden, wie viel Freude mir wahre Laufwettkämpfe bereiten. Ich habe es vermisst. Das Gefühl, mit vielen anderen ambitionierten LäuferInnen an der Startlinie zu stehen und das Gefühl zu verspüren, schon wieder auf Toilette zu müssen. Ich möchte diese Aufregung nicht vermissen. Ich möchte das Runners High wieder spüren, wenn ich glücklich und fix und fertig die Ziellinie passiere. All das sollte man nicht als selbstverständlich ansehen. Das ist mir mehr als bewusst geworden.
7. Vergleiche dich nicht, lass dich motivieren und motiviere andere
Es mag vielleicht absurd klingen wenn ich sage, dass ich die Möglichkeit, endlich frei und bestimmt laufen zu gehen irgendwie verpasst habe, weil mein Körper gestreikt hat. Ich sah andere LäuferInnen einen Kilometer nach dem anderen zurücklegen und ich sah, wie Nicht-LäuferInnen zu LäuferInnen wurden. Stattdessen, mich zu freuen war ich – gefrustet. Ich begann mich zu vergleichen, vor allem mit mir selbst. Doch mit der Zeit kam die Einsicht, dass ich das Ruder selbst in die Hand nehmen kann. Indem ich andere motivierte, motivierte ich vor allem eine Person: mich selbst.
Deshalb ist ein großes Learning meinerseits: Vergleiche schaden dir, Nele! Mach dein eigenes Ding und werde selbst das Vorbild, das du suchst.
8. 5 Kilometer sind besser als 0 Kilometer
Hachja. 2020 war das Jahr der kurzen Laufdistanzen. Und wisst ihr was? Es war auch das Jahr der Akzeptanz, dass man auch weniger als 5 Kilometer laufen kann. Oder anders ausgedrückt: Dass Ich weniger als 5 Kilometer laufen darf. Wenn man über all die Jahre eine Laufroutine entwickelt die besagt, dass unter 5km die Laufschuhe nicht geschnürt werden, dann ist man entweder entschlossen und motiviert oder nicht ganz ehrlich mit sich selbst. Die Antwort lasse ich an dieser Stelle offen.
9. Jeder Lauf ist ein guter Lauf
Um an Grund Nummer 4 und 8 anzuknüpfen: Jeder Lauf ist ein guter lauf. Egal, ob 3 Kilometer in 15 Minuten oder 5 Kilometer in einer 6:30er Pace. Ich war und bin froh um jeden Tag, den ich laufen gehen kann.
Auch wenn aufgrund von Corona fast nichts mehr möglich war: Laufen geht immer! Vielleicht ist der Hashtag #runningisnotcancelled einer der schönsten Hashtags des Jahres 2020 geworden. Zumindest für mich.
Laufen im Jahr 2020 – hat es mich verändert?
Das Jahr 2020 hat mir vor allem eines gebracht: ein neues Laufgefühl. Auch wenn es nicht das gewohnte 2018er Gefühl ist, so ist es doch vor allem eines: Ein großartiges Gefühl. Ein Gefühl, mit dem ich mich wohl fühle und mit dem ich weiterlaufen möchte. Weiterlaufen in das Jahr 2021.
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