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Laufen in Zeiten von Corona – was jetzt für Läufer und Läuferinnen wichtig ist

Die (Lauf)Welt hält zurzeit den Atem an, Wettkämpfe werden abgesagt. Trotz teilweiser Ausgangsbeschränkungen ist Laufen jedoch nach wie vor erlaubt. Worauf müssen Läufer jetzt achten?

Nele läuft über die Brooklyn Bridge in New York City
Laufen trotz Corona – was müssen Läufer*innen jetzt wissen?

Laufen trotz Corona


Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich das Thema „Coronavirus“ auf meinem Laufblog RUNNERFEELINGS.com aufgreifen möchte. Nicht, weil ich es nicht für sehr wichtig empfinde, sondern weil ich derzeit selbst nicht weiß, wie ich mit dem Thema umgehen soll. Ich fühle mich, wie wahrscheinlich sehr viele von euch, sehr unwohl. Mir wird schlecht und meine Psyche ist in Situationen wie dieser auch eher ein kleines, armes Ding das nicht weiß, wohin mit sich. Aber genau aus diesem Grund schreibe ich jetzt diesen Eintrag für euch. Noch weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wie er enden wird. Er ist an dieser Stelle wahrscheinlich auch ein wenig Selbsttherapie und wer weiß – wenn ich mir damit helfen kann, dann vielleicht auch euch.


Laufen in Zeiten von Corona – deshalb tut es dem Körper gut


Auch wenn ich zurzeit leider selbst nicht laufen kann (und das ist für mich aktuell ein großes Übel) dann ist JETZT genau der Zeitpunkt dafür, laufen zu gehen. Alleine. Früh Morgens oder spät Abends.

Ausgangsbeschränkungen und Selbstquarantäne führen nicht nur zur bewussten oder unbewussten Isolation unserer Selbst, sondern können auch auf die Seele schlagen oder uns träge machen. Wer läuft, der fühlt sich gut und kann Stress abbauen. Diese Aussage hat einfach keinen Diskussionsbedarf.


In einem anderen Beitrag habe ich euch bereits erzählt, warum Laufen gut für die Seele ist: Es werden Glückshormone ausgeschüttet, das Herz-Kreislauf-System wird angeregt und leitet eine Menge Sauerstoff in unser Gehirn. Wir fühlen uns fitter, freier, vitaler. Zumindest geht es mir genau so.


Laufen gehen bei Corona – diese 5 Dinge musst du beachten


Eigentlich bin ich kein Freund davon, das Verb „müssen“ zu verwenden, da ich der Ansicht bin, dass man nichts muss – man darf oder kann. In diesem Fall ist es anders. Wir Läufer müssen uns an diese Dinge halten, wenn wir in Krisenzeiten wie diese laufen gehen. Versteht sich aber von selbst, nicht wahr?


1. Lauft alleine

Eigentlich versteht es sich von selbst, aber man muss es so lange sagen und schreiben, bis es auch der oder die Letzte versteht: Lauft alleine! Jetzt läuft niemand in Gruppen oder mit einem Laufpartner.

Jetzt könnt ihr euch endlich mal ohne Ausnahme voll und ganz auf nur eine Sache konzentrieren: euren Lauf. Lasst euch nicht ablenken, nehmt eure Umgebung und euren Körper voll und ganz wahr und vor allem: genießt den Lauf. Ich glaube, dass wir hier alle ganz neue Lauferfahrungen sammeln können.


2. Haltet mindestens 1,5 Meter Abstand, wenn ihr auf andere Läufer*innen trefft

Lauft nicht zu dicht an anderen Menschen vorbei. Wir atmen beim Laufen manchmal lauter oder Prusten sogar vor uns hin. Auch auf diese Weise lassen sich die Erreger über Tröpfchen übertragen. Wechselt die Straßenseite, wenn euch jemand entgegenkommt. #socialdistancing gilt nämlich auch beim Laufen.


3. Lauft früh morgens oder am späten Abend

Wenn nicht jetzt, wann wäre dann der beste Zeitpunkt für Earlybird-Läufe? Ich kann aus Erfahrung sagen, dass um 6 Uhr morgens noch nicht so viele Menschen in den Parks unterwegs sind. Legt eure Läufe auf die Uhrzeiten, in denen ihr andere am wenigsten gefährden könntet.


4. Lauft bewusst und fokussiert

Ich lasse beim Laufen gerne meinen Blick schweifen und blende meine Umgebung aus. In Zeiten von Corona ist das keine Option. Achtet auf euch, achtet auf Mitmenschen.


5. Lauft nicht die beliebtesten Laufstrecken

Egal, ob die Alster-Runde in Hamburg oder der Englische Garten in München: Sucht euch eine Laufroute aus, die nicht von den meisten Läufern genutzt wird. Und wer weiß: Vielleicht entdeckt ihr sogar neue Laufwege. Abwechslung schult die Koordination und sorgt außerdem für Motivation.


Diese 5 Dinge sind unglaublich wichtig! Abstand bewahren, alleine laufen gehen und auf die Mitmenschen Rücksicht nehmen. Außerdem: Reizt die Situation nicht aus. Denn wenn wir können, dann bleiben wir daheim. Das ist meiner Meinung nach der falsche Zeitpunkt, trotz großer Unmotiviertheit laufen zu gehen. Die nächste Wettkampfvorbereitung kommt bestimmt.


Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich trotz Corona an der frischen Luft laufen gehe?


Ehrlicherweise habe ich mir diese Frage unglaublich oft gestellt. Darf ich diese Situation dazu nutzen? Sollte ich nicht lieber zuhause bleiben? Ich meine, die Antwort gefunden zu haben: Nein, ich muss kein schlechtes Gewissen haben. Wer sich an Regeln hält, selbst gesund ist und natürlich auch die Nutzungsverbote von Sportanlagen, Tartanbahnen & Co. einhält, der darf laufen gehen. Und ganz ehrlich: Ich bin über diese Nachricht so froh und hoffe, dass ich bald wieder meine Laufschuhe schnüren kann.


Ich denke, dass Laufen jetzt die Beschäftigung ist, die wir mehr als denn je brauchen. Ohne Trainingsplan. Ohne Wettkampfdruck. Und achja: Ohne Laufpartner!


! WICHTIGE INFO !

Bitte informiert euch auf zuverlässigen Quellen darüber, ob Joggen oder Laufen nach wie vor erlaubt ist. In München gilt eine Ausgangsbeschränkung, die das weiterhin erlaubt. Und bitte geht nur Laufen, wenn ihr gesund seid! (Stand: April 2020)

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