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Lauffaul: Warum ich manchmal keine Lust auf das Laufen habe – und das völlig okay ist

Wer tagein, tagaus läuft, der verliert die Freude. Stimmt das? Jein, man verliert die Motivation. Und das, obwohl es vielleicht sogar ganz gut läuft – im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem fühlen wir uns manchmal lauffaul. Warum das vollkommen in Ordnung ist und ab wann man merkt, dass man den eigenen Schweinehund besiegen sollte

Nele hat keine Lust zum Laufen und legt eine Pause ein
Lauffaul? Kommt vor und ist total normal

Wie oft muss ich in der Woche laufen?


Ganz ehrlich: Niemand muss laufen. Niemand muss um 6 Uhr in der Früh aufstehen, in seine Laufklamotten hüpfen und in der Dunkelheit Kilometer für Kilometer zurücklegen. Niemand muss seinen Alltag nach seinemLauftraining ausrichten, Niemand muss auf Treffen oder lange Partynächte verzichten, weil man laufen gehen möchte. Niemand. Fakt ist aber: Wir wollen. Manche von uns tun dies Tag für Tag, andere womöglich eher jeder zweiten. Laufen sollte demnach nie ein „müssen“; sondern immer ein „wollen“ oder dürfen sein. So weit, so gut. Wer logisch schlussfolgern kann der wird merken, dass sich die oben genannte Frage „Wie oft muss ich in der Woche laufen?“ mit einem „du musst gar nicht“ beantworten lässt. Du willst. Du darfst. Was nun wenn wir uns sagen „wir wollen laufen“, aber wir können nicht – weil wir nicht wollen? Klingt paradox, nicht wahr? Ja. Ist jedoch völlig legitim.


Laufen wollen vs. tatsächlich laufen gehen – der Widerspruch


Ich gehe laufen, also bin ich. Ich wette, wäre Descartes ein Läufer gewesen, hätte er dies genau so gesagt. Hat er aber nicht. Nichtsdestotrotz: Lasst uns mal so tun, als wolle er laufen gehen und … tut dies aber nicht. Was nun? War sein Wille nicht groß genug? Seine Motivation nicht vorhanden? Hat er gelogen?

Ich bin mir sicher, er hat einfach nach seinem Gefühl entschieden – nach seinem Laufgefühl.


Es gibt Tage, an denen wollen wir laufen gehen, aber uns ist nicht danach. Wir haben keine Lust. Ähnlich verhält es sich wenn wir sagen, dass wir jetzt gerne shoppen gehen möchten. Aber die Menschenmenge und der Fahrtweg in die Stadt ist uns zu umständlich, wir haben keine Lust. Ist das ein Widerspruch? Ja. Lässt er sich logisch erklären, bzw. auflösen? Ja – weil wir Beweggründe angeben, die unsere Unlust definieren.


Eine akute Unlust zum Laufen ist – wie sollte es anders sein – völlig normal. Und wisst ihr, was beim Laufen das Schönste ist? Die Beweggründe hängen nur von dir selbst ab. Deine Unlust zum Laufen hat etwas mit dir selbst zutun, mit nichts anderem. Diese Unlust ist, meiner Meinung nach, in den meisten Fällen gerechtfertigt: Dein Körper sendet dir Signale, die die Unlust hervorrufen. Und dein Körper ist womöglich die zuverlässigste Quelle, die du haben kannst.

Unlust ist keine Schande. Unlust ist ein Schutzmechanismus.

Deshalb sollten wir uns nicht schlecht fühlen, wenn wir das Laufen einfach mal sein lassen.

Nele hat Lust zum Laufen
Die Lust zum Laufen kommt irgendwann wieder

Keine Lust zum Laufen – wann ist fehlende Motivation normal?


Mein Körper sagt mir auf verschiedene Art und Weise, wann er genug hat: Ich habe schwere Beine, mentale Schwierigkeiten oder bin sehr, sehr müde. Auch wenn ich dann Lust habe, eine Runde zu drehen, lasse ich es lieber sein. Was aber, wenn es uns gut geht und wir absolut keine Lust haben? Meiner Meinung nach gibt es 3 Tipps, mit denen wir herausfinden können, ob wir Lauffaul sind – und diesem nachgegeben sollten.


  1. Das eigene Lauftraining läuft gut – trotzdem haben wir keine Lust

  2. Wir waren die letzten Tage öfter laufen – jetzt ist’s genug

  3. Der Alltag ist aktuell anstrengender als sonst – laufen nimmt uns Energie anstatt dass es diese gibt


Ihr seht vielleicht schon – diese drei Bedingungen haben nicht zwingend etwas mit fehlender Motivation zutun. Oftmals fehlt uns die Motivation zum Laufen, wenn wir ins Training wieder reinkommen müssen oder sollen, wir länger nicht laufen waren oder wir genau wissen, dass uns ein Lauf gute Laune bescheren würde. Doch jetzt von der Couch aufstehen? No way!

Wenn wir lauffaul sind, dann treten die oben genannten Gründe meistens zusammen in Kraft. Und wisst ihr was? Wir fühlen uns dabei nicht mal mehr schlecht, sondern akzeptieren diesen Umstand einfach. Weil wir wissen, dass das Gefühl wieder vorbei geht. Auch das ist ein elementarer Unterschied zu fehlender Lauf-Motivation. Wenn nämlich unser Schweinehund gewinnt, dann fühlen wir uns miserabel – was übrigens den Gedanken an den nächsten Lauf nicht besser macht.

 

Jede:r Läufer:in kennt das Gefühl, das ich hier beschreibe – da bin ich mir sicher. Aber garantiert nur die Hälfte lernt, dieses Gefühl zu verstehen und auch zu akzeptieren.

Nicht laufen gehen zu wollen ist okay. Mehr als okay! Und der Körper und die Seele danken sowieso.


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