Morgens laufen gehen? Für viele ein Ding der Unmöglichkeit. Wie ich es schaffe, morgens um 6 Uhr aufzustehen und wie es auch bei dir klappen kann
Morgenläufer vs. Abendläufer
Es gibt scheinbar zwei Arten von Läufer: Einmal die, die früh morgens aus dem Bett hopsen und denen selbst die dunkle Jahreszeit nichts antun kann. Und dann gibt es die Abendläufer, die lieber ab 18 Uhr eine Runde laufen gehen. Jeder Läufer hat seine präferierte Zeit, allerdings hat es einige Vorteile, wenn man früh morgens laufen geht! Natürlich gibt es Menschen, die rein körperlich zum Frühsport nicht in der Lage und abends einfach fitter und ausgeglichener sind. Das ist auch vollkommen in Ordnung.
Allerdings soll es in diesem Beitrag in erster Linie um das uns allen bekannte „Ich bin morgens viel zu müde und unmotiviert zum laufen“-Thema gehen. Natürlich ist der Gedanke, sich noch einmal im Bett umzudrehen viel angenehmer als der, dass man gleich raus gehen „muss“ und eine Runde laufen geht. Aber wisst ihr, welcher Gedanke noch viel schöner ist? Der Gedanke an das Gefühl danach, wenn man seinen inneren Schweinehund überwunden hat. Und dieses Gefühl kann auch keine Snooze-Taste der Welt übertreffen.
Wie ich zum Earlybird geworden bin und was mich antreibt, um 6 Uhr aufzustehen:
5 Tipps, wie ein Läufer zum Earlybird wird
1. Laufsachen abends zurechtlegen
Es ist ganz einfach: Wenn ich mir abends vor dem zu Bett gehen nicht alle Laufsachen vor das Bett lege, dann gehe ich am nächsten Morgen nicht laufen. Punkt. Und wenn ihr jetzt denkt: „Naja, ich kann mir auch am Morgen einfach meine Laufsachen aus dem Schrank holen“ – nein. Glaubt mir, dass ist ein Gedanke, den habt ihr zwar am Abend davor, aber am nächsten Tag ist der euch völlig egal. Sich alle Sachen am Abend bereit zu legen ist eine Art To-do-Liste für den Kopf. Wenn ich morgens aufwache und meine Laufsachen sehe dann fällt es mir viel schwerer, die Sachen einfach liegen zu lassen und weiterzuschlafen. Natürlich ist das eine Routine, an die man sich erstmal gewöhnen muss. Wenn man aber gleich mit diesem Tipp anfängt, dann ist der Grundstein für einen „Earlybird-Läufer“ schon gelegt.
2. Den Wecker früh genug stellen
Ich persönlich benötige früh morgens eine gute halbe Stunde um wach zu werden. Stell dir deshalb deinen Wecker früh genug, damit dein Kreislauf in Schwung kommt und das Blut gut durch deinen Körper zirkuliert. Je mehr Zeit du am Morgen zum Wachwerden hast, desto einfach wird dir der Lauf fallen.
3. An das Gefühl nach dem Lauf denken
Jeder Läufer kennt das wundervolle Gefühl, wenn ein Lauf beendet ist – ganz egal, wie dieser letztendlich gelaufen ist. Dieses Gefühl ist unabhängig davon, ob man morgens, mittags oder abends läuft. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Laufen schüttet Endorphine, die Glückshormone aus, welche für einen fantastischen Start in den Tag natürlich das Nonplusultra sind. Kurzum: Laufen am Morgen macht nicht nur fit, sondern garantiert auch einen glücklichen Start in den Tag.
4. Vorteile und Nachteile hinterfragen
Dieser Punkt ist ganz besonders wichtig. Was ist eigentlich der Nachteil, morgens laufen zu gehen? Die Antworten würden wahrscheinlich „Müdigkeit“ oder „wenig Schlaf“ lauten – aber stimmt das? Müdigkeit kann auch im ausgeschlafenen Zustand oder am Abend auftreten. Wer Angst vor zu wenig Schlaf hat, der kann eine Stunde früher ins Bett gehen. Wenn man also genauer darüber nachdenkt, dann handelt es sich hierbei um keine wirklichen Nachteile, vielmehr um Ausreden (ja, wirklich!). Vorteile hingegen gibt es viele: Du hast deine Trainingseinheit schon hinter dir und kannst dir den Abend quasi freinehmen. Zudem startest du fit, glücklich und voller Energie in den Tag und – das gilt vor allem im Sommer – kannst du die Sonne aufgehen sehen. Herrlich!
5. Eigene Anforderungen an den Lauf überdenken
Setze dich bei den Morning Runs nicht unter Druck! Vor allem, wenn du mit dem Laufen zu früher Stunde beginnst ist es wichtig, deinen Körper erst einmal daran zu gewöhnen. Habe deine Trainingseinheit zwar im Kopf, aber verbeiße dich nicht daran. Je lockerer du an die Läufe herangehst, desto einfacher werden sie dir fallen. Wenn bei mir ein Intervalltraining am Morgen ansteht, dann steige ich mit dem Gedanken „Okay, mal schauen, wie sich der Lauf heute früh so anfühlt“ aus dem Bett. Alles kann, nichts muss!
Muss ich jeden Morgen laufen gehen?
Nein. Auch bei mir gibt es (viele) solcher Tage, an denen ich morgens nicht aus dem Bett komme – und das ist in Ordnung. Manchmal läuft es bei mir zwei Wochen rund und ich gehe jeden zweiten Tag Morgens laufen, dann schaffe ich es eine Woche lang überhaupt nicht. Wenn ich schlecht geschlafen habe oder mir leicht flau im Magen ist dann überlege ich, ob ein kleiner Lauf am Morgen dem nicht entgegenwirken kann und sinnvoll wäre. Denn manchmal tut es gut, sich nach einer schlechten Nacht zu bewegen. Dies sind jedoch alles Learnings, die mit der Zeit kommen.
Am Ende solltest du immer auf deinen Körper hören, ob ein Lauf um 6.30 Uhr eine gute Idee ist. In 90 Prozent aller Fälle ist es das.
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