Im Schnee zu laufen birgt einige Gefahren – mit diesen 5 Tipps läufst du auch bei Glatteis und Neuschnee sicher
Joggen im Schnee – ist das sinnvoll?
In Bayern schneit es, was das Zeug hält. Verständlicherweise hält das viele Sportler vom laufen in der Natur ab und auch ich überlege mir dreimal, ob ich wirklich vor die Tür gehen soll. Nach all den Verletzungen in den letzten Monaten bin ich vorsichtiger geworden und konzentriere mich sogar bewusster auf meine Läufe. Nichtsdestotrotz ist das Laufen im Schnee ein Wahnsinns-Spaß, ehrlich! Da ich diese Erfahrung definitiv nicht vermissen wollte, habe ich mich in meine Laufbekleidung für den Winter gepackt, bin vor die Tür gegangen und vorsichtig losgelaufen. Ja, die Läufe waren sehr ereignisreich und haben meine Lauferfahrung bei Schnee revolutioniert, wenn man das so nennen mag.
Sicher joggen bei Schnee und Glätte
Das Wichtigste zuerst: Du solltest dir bewusst sein, dass das Laufen im Schnee eine ganz andere Erfahrung ist, als das Laufen auf freier Straße. Die Haptik verändert sich, der Laufstil verändert sich, dein Bewusstsein erweitert sich und und deine Atmung wird schneller – all das wirst du wahrnehmen, ohne dass du dich groß darauf konzentrieren musst. An eines solltest du jedoch immer denken: gegen Glätte kann man nicht ankommen. Wenn man fällt, dann fällt man hin.
Sicherheit bei Schnee ist das A&O und diese Sicherheit beginnt zuallererst im Kopf. Fokussiere dich nicht auf deine Best Pace, in den meisten Fällen wirst du sogar um einige Sekunden pro Kilometer langsamer laufen – bei mir waren es bis zu 30 Sekunden. Das ist allerdings total normal und bedeutet nicht, dass du „schlechter“ geworden bist!
Während meiner Läufe im Schnee und im Schneematsch habe ich mich bewusst auf ganz spezielle Dinge konzentriert, die unter normalen Wetterbedingungen nicht in meinen Gedanken erscheinen. Diese Gedanken habe ich für dich zusammengefasst:
5 Tipps für sicheres Laufen im Schnee
1. Das richtige Schuhwerk
Laufschuhe sind das wichtigste Gadget – erst recht bei Schnee. Ich habe tatsächlich keine speziellen Laufschuhe für ein Schneegestöber (das heißt wasserdicht, wasserabweisend, …), aber die Sohle hat ein beinahe rutschfestes Profil. Wenn du vorhast, auch im Winter viel draußen zu laufen, dann empfehlen sich spezielle Laufschuhe, die auch bei Schnee und Glätte einen sicheren Auftritt garantieren.
2. Konzentriere dich auf deine Schritte
Jeden meiner Laufschritte setze ich bewusst vorsichtiger als sonst. Einerseits, da ich Angst habe wegzurutschen und andererseits, da Unebenheiten oder Pfützen bei viel Schneefall schlechter zu erkennen sind. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass mich die „Angst“ ein wenig verkrampfen lässt, was mir zusätzlich beim Laufen auffällt und obendrauf Kraft kostet. An dieser Stelle machen aber auch die Routine und die Gewohnheit viel aus – nach zehn Läufen ist der Laufstil viel besser.
3. Laufe lieber im Schnee als auf (matschiger) wässriger Oberfläche
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf Schnee viel mehr Griff habe, als auf matschiger Fläche oder teilweise sogar auf geräumten Laufwegen. Solange der Schnee nicht gefroren ist, ist diese Option die Sicherere von beiden.
4. Schneeläufe kosten Kraft – teile sie gut ein
Wenn du dich dazu entscheidest, direkt auf Schnee zu laufen dann wird dir auffallen, dass dir jeder Schritt fast das doppelte an Kraftaufwand kostet. Je mehr Schnee liegt, desto anstrengender wird die Arbeit für deine Beine. Teile dir deine Kraft gut ein und nutze, wenn du magst, freie Wege für schnellere Einheiten während deines Winterlaufs.
5. Off-Road-Laufen macht Spaß, kann aber auch gefährlich sein
Schnee ist perfekt für eine Off-Road-Erfahrung. Allerdings solltest du diese nur dort absolvieren, wo du die Strecke auch im Sommer kennst. Die Gefahr, dass sich unter der Schneedecke Steine, Pfützen oder Löcher befinden ist zwar immer gegeben, allerdings lässt sie sich durch bekannte Laufstrecken minimieren.
Nach dem Laufen im Schnee – das ist wichtig
Wenn du mit deinem Lauf fertig bist, solltest du so schnell wie möglich deine nasse Laufbekleidung ausziehen. Besonders meine Füße waren sehr kalt, aber auch das Halstuch war leicht wässrig. (Ja, ich habe tatsächlich ein paar tiefe Pfützen mitgenommen). Eine warme Dusche ist ein MUSS, bis du wieder richtig aufgetaut bist. Deshalb gilt: Erst die Dusche, dann das Dehnen und Stretchen. Ist der Körper wieder aufgewärmt vermeidest du automatisch zu starke Dehnübungen, die eher kontraproduktiv sein können. Ein warmer Körper ist ein glücklicher Körper.
Laufen im Winter, besonders im Schnee ist eine tolle Abwechslung und ein härteres Lauftraining als im Normalfall. Deshalb kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, keine Angst vor Schneefall zu haben und eine (kleine) Laufrunde zu absolvieren.
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