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Muskelfaserriss – Ursachen, Symptome und der Wiedereinstieg ins Laufen

Muskelfaserrisse entstehen ohne große Vorankündigung und sind extrem schmerzhaft – und gefährlich. Wie man die Sportverletzung behandelt und wann man wieder Laufen gehen darf


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Muskelfaserrisse sind schmerzhaft und nicht zu unterschätzen

Muskelfaserrisse – der „böse“ Muskelkater

Es ist schon irgendwie eine große Ironie: Kaum sitze ich an meinem Laufblog, kann ich genau eine Sache nicht mehr zu 100 Prozent ausüben: Das Laufen. Antibiotikum, Erkältung, Schienbeinschmerzen & Co. haben mich vier Wochen außer Gefecht gesetzt und eine Laufpause gefordert. Kaum laufe ich seit zwei Wochen wieder auf Hochtouren, kommt der nächste Mist: Muskelfaserriss. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Muskelfaserriss auskurieren muss, leider ist es dieses Mal um einiges schmerzhafter – inklusive Blutergüsse am rechten Oberschenkel. Und nun?


Was ist ein Muskelfaserriss?

Muskelfaserrisse gehören zu den häufigsten Sportverletzungen und können in verschiedenen Variationen auftreten. Sie sind rein theoretisch betrachtet, die schlimmste Form eines Muskelkaters. Praktisch gesehen sind es kleine Risse in den Muskelfasern, die bei jeder Bewegung- oder Nichtbewegung sehr schmerzhaft sind. Der Muskel hat keine Kraft, die Beine knicken unkontrolliert ein und man hat stechende Schmerzen beim Laufen


Wie entstehen Muskelfaserrisse?

Muskelkater tritt meist nach einer Trainingspause auf, wenn man eine bestimmte Bewegung längere Zeit nicht mehr ausgeführt hat oder die Übungen neu sind. Muskelfaserrisse können allerdings genauso auftreten, WENN man es – einfach gesagt – in jeglicher Hinsicht übertreibt, bewusst oder unbewusst. Ein Fehlverhalten des Läufers (jaaa…) ist der Anfang allen Übels.

Höchstwahrscheinlich habe ich mir den Muskelfaserriss durch fehlendes Aufwärmen (trotz eisiger 2 Grad) und nicht gewohnter Übungen zugezogen. Dazu gehörten High-Knees, Squats und Ausfallschritte. In meinen Augen klingt das Ganze eigentlich harmlos und ich würde behaupten, dass ich als erprobte Läuferin so eine 20-minütige Trainingssession aushalten würde – gut, habe ich auch, aber meine Muskeln leider nicht.


Fakt ist, dass egal wie trainiert man in einer Sache ist, es noch lange kein Indiz dafür ist, dass man auch andere Trainingseinheiten locker überstehen wird. Das musste auch ich (wiedermal) am eigenen Leib spüren.


Symptome eines Muskelfaserriss

Wer sich nicht sicher ist, ob er einfach nur unter fiesem Muskelkater leidet oder schon an der Hemmschwelle eines Muskelfaserriss steht, der darf sich die folgende Checkliste gerne abhaken:


  • Muskelfaserrisse haben einen stechenden Schmerz

  • Blutergüsse sind sichtbar

  • Dellen, Schwellungen und Beulen können an den betroffenen Stellen auftauchen

  • Der natürliche Bewegungsablauf ist stark eingeschränkt


Wichtig: Sind die Symptome kaum auszuhalten und ist ein Stehen/Gehen unmöglich, kann es sich auch um einen Muskelriss handeln, bei welchem der komplette Muskel durchtrennt wurde. In diesem Fall sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Ich kann an dieser Stelle von Glück reden, dass bei mir keine Dellen oder Beulen sichtbar sind, Treppensteigen oder selbst langsames Gehen ist allerdings schon unglaublich mühselig und anstrengend.


Behandlung eines Muskelfaserriss

Ich kann euch an dieser Stelle eines definitiv mitteilen: Geht NIEMALS, wirklich niemals mit einer Fazienrolle über die betroffene Stelle. Sollten Risse vorhanden sein, dann dehnt man diese durch Reibung und Druck natürlich nur noch mehr aus. Hört sich im Nachhinein selbst für mich logisch an, im Eifer des Gefechts war ich jedoch der Überzeugung, ich müsse irgendetwas tun. Leider war es genau das Falsche. Die Folge: Noch mehr Schmerzen am nächsten Tag.


Sobald man feststellt, dass es kein normaler Muskelkater zu sein scheint, sollte man sofort die PECH-Regel anwenden: pausieren, kühlen, Kompression und Hochlegen. Wichtig ist, dass man sofort das Training stoppt und Belastung so gut es geht vermeidet. Ich persönlich konnte am besten Liegen, Sitzen ist aufgrund der eingeknickten Kniegelenke nicht gerade vorteilhaft. In den ersten 48 Stunden sollte manauf wärmende Salben oder Bäder verzichten, da Wärme die Durchblutung ins Gewebe anregt. Aufgrund der Gewebeschäden können dadurch jedoch Schwellungen entstehen.


Muskelfaserriss – Wann darf man wieder laufen?

Es ist ziemlich ungewiss und variiert stark, zu welchem Zeitpunkt man wieder mit dem Laufen beginnen kann. Theoretisch merkt man es selbst, wenn der stechende Schmerz nicht mehr spürbar ist und die Kraft in den Beinen wiederkommt. Ärzte empfehlen in der Regel eine Pause von 4-6 Wochen, bis alles vollständig verheilt ist. Wie gesagt, kommt es hierbei auf die Stärke des Risses an. Leichte Belastungen sind nicht verkehrt, der Körper gibt einem hierfür schon deutliche Signale. Nach meinem ersten „leichten“ Muskelfaserriss nach dem Spartan Race habe ich ungefähr sieben Tage komplett pausiert.


 

Bei mir liegt die Verletzung gerade vier Tage zurück und vom Gefühl her, würde ich mir noch 5-6 Tage Pause geben – mindestens. Ich kann weder normal gehen, noch ohne Tippelschritte Treppen steigen, geschweige denn ohne Armkraft vom Stuhl aufstehen. Und ich könnte ausrasten, denn ich wollte ehrlich gesagt nicht schon wieder eine Laufpause einlegen. Ich habe gehofft, dass ich endlich wieder Durchstarten kann, nur leider muss ich jetzt wieder eines tun:

Abwarten und die Belastung so gut es geht im Alltag minimal halten.

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